Ich wollte schon eine ganze Zeit diesen Abschnitt aus dem Buch „Jesus will die Christen retten“ posten:
Paulus sieht in ihrem Beharren auf die Rückkehr zu Mose eine Form von Gewalt. Er ist gegen religiöse Rituale, die die Freiheit verdrängen, die Befreiung, die Christus brachte. Wenn Menschen mithilfe von Schuld und Angst manipuliert werden, wenn man ihnen sagt, dass das Unterlassen bestimmter Dinge dazu führt, dass sie nicht anerkannt sind, verurteilt, verdammt, für immer in die Hölle geschickt werden – dann ist das Gewalt.
Es spielt dabei keine Rolle, welche religiöse Sprache benutzt wird oder welche Bibelabschnitte zitiert werden; das ist zerstörerisch. Es ist ein Missbrauch von Macht. Und für den Jesusweg ist Dienst – also der liebende Gebrauch von Macht, die man besitzt, zugunsten eines anderen – ein zentraler Punkt.
(Rob Bell / Don Golden „Jesus will die Christen retten„)
Leider geschieht das immer wieder, es handelt sich nicht um eine Eintagsfliege. Immer wieder werden in der Geschichte der Kirche Schuld und Angst zur Ausübung von Macht über andere missbraucht (ok, die Kirche ist hier nicht allein, auch im weltlichen Bereich wird Angst als Werkzeug genutzt, nicht erst seit dem 11. September). Wie kann es angehen, dass im Namen von Christus, der befreite und sich jeglicher Gewalt verweigerte, immer wieder so gehandelt wird?