Was ist eigentlich Flow? Dieser Zustand in dem wir arbeiten ohne abgelenkt zu werden, bei dem die Mittagspause plötzlich stört, weil es gerade so gut … fließt. Ein Erklärungsversuch:
Für diesen reibungslos fließenden Zustand haben Ruderer ein Wort: Schwingen … Rufen Sie sich diese reine Freude in Erinnerung, als Sie auf einer Schaukel im Garten hin- und herschwangen: ein unbeschwerter Bewegungszyklus, bei dem der Impuls aus der Bewegung selbst kommt. Das Schwingen trägt uns – wir brauchen es nicht zu erzwingen. Um immer höher hinauszufliegen, pumpen wir mit den Beinen, doch es ist vorwiegend die Schwerkraft, welche die Arbeit verrichtet. Wir selbst schwingen gar nicht so sehr, vielmehr werden wir geschwungen. Das Boot schwingt einen. Sein Rumpf möchte schnell vorankommen: In seiner Linienführung und seinem Wesen singt die Geschwindigkeit. Wir müssen nur in Einklang mit dem Rumpf arbeiten, müssen aufhören, ihn mit unseren wütenden Bemühungen um höheres Tempo zurückzuhalten. Wer sich zu sehr reinhängt, beeinträchtigt die Bootsgeschwindigkeit. Übertriebene Anstrengung wird zum Kampf, und Kampf macht sich selbst zunichte. Gesellschaftliche Aufsteiger kämpfen darum, zu Aristokraten zu werden, aber ihre Anstrengungen beweisen, dass sie das keineswegs sind. Aristokraten mühen sich nicht ab – sie sind bereits angekommen. Schwingen ist ein Zustand des Angekommenseins.
Craig Lambert (Mind Over Water)